The Marvelous Mrs. Maisel - Staffel 3

Staffelstart: 06.12.2019 | Anbieter: Prime Video | Episoden: 8 | FSK: 12 | Land: USA | Genre: Komödie, Drama


Kritik

"The Marvelous Mrs. Maisel" ist so etwas wie das Aushängeschild des Streaming-Anbieters Amazon Prime. Lange hat man seitens des Konzerns auf eine Show gewartet die mit Netflix und HBO mithalten kann und auch wenn Mrs. Maisel nicht gerade die Massen anlockt, der Erfolg der Serie ist unbestreitbar. Sechzehn Emmys und drei Golden Globes konnten die ersten beiden Staffeln der Serie einheimsen und da ist es kein Wunder, dass die Serie gerade erst um eine vierte Staffel verlängert wurde. Mit ihrem entwaffnenden Charme, dem exzellenten Humor und einer Prise Extravaganz hat Mrs. Maisel nunmal die Herzen des Publikums im Sturm erobert. Die ersten beiden Staffeln überzeugten nicht nur durch ihren hochwertigen Look, allen voran die großartigen Kostüme, sondern besaß Charaktere mit denen man als Zuschauer schnell warm wurde. Die beste Nachricht ist deshalb auch, dass "The Marvelous Mrs. Maisel" auch in der dritten Staffel so stark wie zuvor bleibt. Obwohl zwischendurch erstmals einige kleine Schwächen zu erkennen sind.

 

Die zweite Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" porträtierte den Aufstieg von Midge Maisel (Rachel Brosnahan) von einer unbekannten Komikerin zur gefragten Bekanntheit. Am Ende der Staffel stand die Tour mit Superstar Shy Baldwin (Leroy McClain) auf dem Programm, die eine hervorragende Aussicht auf Staffel 3 ausstellte. Midge verlässt New York also erstmals und gibt sich gemeinsam mit ihrer Managerin Susie (Alex Borstein) dem wilden Leben von Las Vegas hin. Tatsächlich holt Showrunnerin Amy Sherman-Palladino alles aus der neuen Kulisse heraus. Die Sets in den Casinos und Bühnen von Vegas sind aufwändiger denn je und Staffel 3 besticht durch etliche Auftritte von Musikern. So vielen Gesangseinlagen, dass es einem fast schon ein wenig zu viel wird. Sherman-Palladino gibt sich vielleicht etwas zu sehr der Faszination von Las Vegas hin und vergisst dabei bisweilen ihre Handlung weiter zu erzählen. Gerade in der ersten Hälfte der Staffel macht sich dieser Umstand bemerkbar, zumal nicht alle Story-Entscheidungen zünden. Der Gedanke Midges' wie immer großartige Eltern zu den chaotischen Maisels ziehen zu lassen sorgt auf der einen Seite zwar für beste Situationskomik, so ganz kann man sich mit dem Wandel von Abe und Rose Weissmann (Tony Shalhoub und Marin Hinkle) aber nicht anfreunden. Dafür überzeugt die Handlung rund um Midges' Ex-Mann Joel (Michael Zegen), der einen Club in Chinatown eröffnen will, inklusiver ungebetener Untermieter, und dabei auf die geheimnisvolle Chinesin Mei (Stephanie Hsu) trifft. Der mysteriöse neue Charakter passt hervorragend zur Serie und macht den Handlungsstrang um Joel zum überzeugendsten der Staffel. Ebenfalls gelungen ist der Wandel von Midges' Managerin Susie Myerson, die ganz auf "Große Nummer" macht und nun auch Midges' Erzfeindin Sophie Lennon (Jane Lynch) managt, dabei aber auch in die Spielsucht abrutscht. Für Midge läuft es hingegen zumindest beruflich prächtig. Auf der Tour macht sie nicht nur neue Bekanntschaften, sondern scheint mit ihrem Aufstieg nicht aufzuhalten zu sein. Privat machen ihr die Trennung von Joel,  sowie ihre Eltern, die immer noch glauben sie sei eine Prostituierte, weiterhin Probleme. Nicht viel neues also an der Front, da sind einige Nebenhandlungen deutlich interessanter. Dank ihres unvergleichlichen Charmes und der speziellen Dynamik zwischen den allesamt großartigen Charakteren, weiß "The Marvelous Mrs. Maisel" diesen Umstand aber auch sehr gut zu kaschieren. 

Über die Darsteller muss man derweil kaum ein Wort verlieren, denn die sind wieder einmal absolut fantastisch. Rachel Brosnahan und Alex Borstein geben ein großartiges ungleiches Duo ab, Tony Shalhoub ist wieder einmal brüllend komisch und Michael Zegen ist ebenfalls großartig. Für alle "This Is Us"-Fans gibt es übrigens noch einen namhaften Neuzugang im Cast. Sterling K. Brown übernimmt eine Gastrolle in der Serie als Shys Manager Reggie, der ebenfalls zu überzeugen weiß. 

Hervorzuheben gilt jedoch noch die Inszenierung der Serie. Denn nicht nur die Austattung der Serie ist exzellent, die Kamera ist ebenfalls hervorragend. Gerade in Las Vegas jagt mitunter ein One-Taker den nächsten und die langen Szenen und großartigen Kamerafahrten sind mehr als gelungen. Was die Inszenierung angeht, spielt "The Marvelous Mrs. Maisel" weiterhin ganz vorne mit im Serienbereich.

 

Fazit

Die dritte Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" ist nicht frei von Schwächen, dafür kommt die Handlung in der ersten Hälfte der Staffel viel zu wenig vom Fleck, da sich Showrunnerin Amy Sherman-Palladino etwas zu sehr in der Faszination von Las Vegas wälzt. Dazu weiß der plötzliche Wandel im Leben von Abe und Rose Weissman nicht so recht zu überzeugen. Von diesen Schwächen einmal abgesehen, bleibt die Serie aber weiterhin so charmant, witzig und unterhaltsam wie zuvor (Staffel 1&2 jeweils 8/10). Auch nach drei Staffeln ist "The Marvelous Mrs. Maisel" noch immer die beste Amazon Prime-Serie und nach dem überraschenden Ende der Staffel, wird es spannend zu sehen sein, wohin sich die Serie in Staffel 4 hin entwickelt.

 

8/10


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Poster&Trailer: © Amazon