Sender: BBC | Jahr: 2010 | Staffeln: 4 | Episoden: 13 | FSK: 12 | Genre: Abenteuer, Drama, Krimi | Land: Großbritannien
Story
Als John Watson (Martin Freeman) nach Jahren von seinem Afghanistan-Einsatz nach London zurückkehrt, ahnt er nicht, welcher ganz und gar ungewöhnlicher Mensch bald seinen Weg kreuzen wird. Denn als er zufällig einem alten Bekannten auf der Straße über den Weg läuft und ihm von der Suche nach einer preisgünstigen Wohnung erzählt, bringt er ihn prompt zu Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch), einem genialen beratenden Detektiv der Polizei, der vor einem ähnlichen Problem steht. Prompt ziehen die beiden Männer zusammen in die Wohnung in der Baker Street 221b unter den wachsamen Augen ihrer Vermieterin Mrs. Hudson (Una Stubbs). Watson wird zwangsläufig zu Sherlocks Holmes rechter Hand, dem er durch seine Loyalität und seinen praktischen Fähigkeiten mit Rat und Tat zur Seite steht, insbesondere im Kampf gegen den unberechenbaren genialen Superschurken Jim Moriarty (Andrew Scott).
Kritik
„Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch („Star Trek Into Darkness“) und Martin Freeman („Der Hobbit“) hat sich in den letzten Jahren zu einer richtigen Kultserie gemausert, die ihren aufstrebenden Hauptdarstellern zudem den Weg zu einer Weltkarriere ebnete. Im in der Gegenwart angesiedelten London lösen der brillante Sherlock Holmes und sein Assistent Dr. Watson Fälle, die sonst wohl niemand lösen würde. Die Darsteller agieren grandios. Cumberbatch mimt den klugen Kopf, der mit seiner Arroganz und fehlenden Menschlichkeit seinen Mitmenschen das Leben schwer macht, exzellent. Freeman als Holmes Gegenstück und ruhiger und besonnener Dr. Watson schafft es ebenfalls so sehr zu überzeugen. Mit ihrem Charme und ihrem Witz bilden sie ein schlichtweg perfektes Ermittler-Duo. Daneben glänzen Mark Gatiss als Holmes' Bruder Mycroft, Una Stubbs als liebenswürdige und urkomische Ms. Hudson, sowie Andrew Scott in der ikonischen Rolle als Bösewicht Jim Moriarty. Die Serie lebt von ihren brillanten Dialogen und Monologen die besonders faszinieren, wenn Sherlock sein Gegenüber bis ins kleinste Detail analysiert. Eine besondere Erwähnung verdienen die großartigen Drehbücher der beiden Showrunner Mark Gatiss und Steven Moffat, ohne deren ausgefallenen, wendungsreichen und spannenden Skripts die Serie nicht funktionieren würde. Insgesamt schnürt die BBC also ein sehr unterhaltsames Serien-Paket, dass zurecht über die britischen Landesgrenzen hinaus Erfolge feierte. Einziger Nachteil ist die Länge der Staffeln, da jede Staffel lediglich drei 90-minütige Filme beinhaltet.
Staffel 1: 9/10
Watson und Sherlock bilden ein Team und nach anfänglicher Gewöhnungszeit an das rasante Tempo der Serie, gilt es drei spannende Fälle zu lösen von denen vor allem der erste und der dritte
zu überzeugen wissen. Zum Abschluss gibt es dann einen der fiesesten Cliffhanger die ich bislang erlebt habe.
Beste Episode: 3
Staffel 2: 9/10
Die zweite Staffel empfinde ich als besser als die erste, was vor allem an der fulminanten und wendungsreichen ersten Episode liegt, aber auch am emotionalen Ende in der ebenfalls sehr
spannenden dritten Episode. Dazwischen gibt es in Episode 2 einen guten Abstecher außerhalb Londons und in das Horror-Genre.
Beste Episode: 1
Staffel 3: 8/10
Die dritte Staffel fokussiert sich mehr auf die Charaktere und deren Beziehung zueinander, als auf die Fälle. Wenn man sich damit abfinden kann erlebt man wieder ein rasante Staffel, bei
der vor allem die dritte Episode mit Lars Mikkelsen als Bösewicht in Erinnerung bleibt. Erneut auf sehr hohem Niveau, aber Staffel 3 reicht nicht ganz an die 2. Staffel heran.
Beste Episode: 3
Die abscheuliche Braut: 9/10
Zwei Jahre nach der 3. Staffel vereint die BBC Sherlock und Watson erneut für ein Weihnachtsspecial im viktorianischen London des 19. Jahrhunderts, wie in der ursprünglichen Version von Sherlock Holmes. Die Episode setzt, trotz der alternativen Zeitlinie, direkt nach dem Ende der 3. Staffel ein und glänzt durch ihre exzellente Inszenierung, die detaillierten Sets und die intelligente Geschichte. Die Darsteller präsentieren sich erneut in absoluter Topform und machen "Die abscheuliche Braut" zu einer großartigen Episode.
Staffel 4: 8/10
Drei viel zu lange Jahre nach Staffel 3 kommt die 4. Staffel etwas schwer in Schwung. Die erste Episode wirkt teilweise noch etwas zerfahren, trumpft aber immerhin mit viel Humor und einem schockierenden Ende auf. Episode 2 wirkt nicht nur düsterer, sondern auch runder und bringt mit einem spannenden Fall und Toby Jones als Bösewicht, die übliche Genialität der Serie wieder zurück. Die letzte Episode ist dann ein einziges Spiel voller WTF-Momente, bringt die Staffel und vielleicht sogar die gesamte Serie aber zu einem hervorragenden Gänsehaut-Abschluss.
Beste Episode: 2
Fazit
Die vier bisher veröffentlichte Staffeln von „Sherlock“ sind eine Bereicherung für die TV-Landschaft. Hochinteressante und spannende Fälle werden hier hervorragend mit der nötigen Portion Witz und Intelligenz gelöst. Ich bin kein großer Krimi-Fan, doch „Sherlock“ konnte mich, gerade wegen dem überragenden Ermittlerduo, hervorragend unterhalten und die gnadenlosen Cliffhanger am Ende einer jeden Staffel machten die Wartezeit stets kaum erträglich. Mit dem Ende der 4. Staffel hält man sich jetzt alle Möglichkeiten offen, sowohl für eine Rückkehr von Sherlock und Watson, als auch für das endgültige Ende der Kultserie. Es wäre ein angemessenes Ende.
Wertung: 9/10
Poster&Trailer: © BBC
Story: Quelle: Filmstarts.de